Der Stoßdämpfer: Ein oft vernachlässigter Sicherheitsaspekt
- von Dennis Michael Graf
- in Fahrwerk, Lexikon
- on 18. Juni 2019
Der Stoßdämpfer. Das Bindeglied, zusammen mit der Feder, zwischen der Radaufhängung und der Karosserie. Namensgebend ist hierbei die funktionelle Aufgabe, Stöße beim Fahren zu dämpfen. Allerdings werden die Stöße nicht von dem Stoßdämpfer, sondern von der Fahrwerksfeder aufgefangen. Um also Unebenheiten in der Fahrbahn auszugleichen, ist ein funktionsfähiger Stoßdämpfer essenziell.
Angenommen unsere Fahrzeuge würden keine Stoßdämpfer verbaut haben, dann würde die Fahrt sich wie in einer Pferdekutsche anfühlen. Denn bedingt durch das Fehlen einer Dämpfung taucht das Fahrzeug bei jeder Unebenheit ein und wieder auf. Es würde die ganze Zeit schaukeln. Die Fahrsicherheit ist nicht mehr gegeben.
Dabei soll jedes siebte Fahrzeug auf deutschen Fahrbahnen laut dem Global Player ZF mindestens einen defekten Stoßdämpfer haben. Da allerdings alle vier Stoßdämpfer an dem Schwingungsprozess beteiligt sind, kann es fatale Folgen für den Fahrer als auch für die anderen Verkehrsteilnehmer haben, wenn defekte Stoßdämpfer nicht entdeckt und repariert werden. Denn was viele eben nicht Wissen ist, dass der Stoßdämpfer ein wichtiger Sicherheitsaspekt ist, welcher einem hohen Verschluss zugrunde liegt. Schon der Ausfall eines einzigen Stoßdämpfers kann den Bremsweg um eine ganze Autolänge verlängern.
Zusammenfassend einige negative Punkte von defekten Stoßdämpfern:
- Längerer Bremsweg
- Höhere Gefahr für Aquaplaning
- Verminderte ABS Wirkung
- Höhere Schleudergefahr in Kurven
- Hoher Verschleiß des Fahrwerks
Wartung und Sicherheit
Da wie bereits erwähnt die Stoßdämpfer einem hohen Verschleiß unterliegen, sollten diese regelmäßig in einer Werkstatt von geschultem Fachpersonal kontrolliert werden. Leider werden die Stoßdämpfer nämlich gerne vernachlässigt bzw. bei Routinekontrollen vergessen. Und nicht nur das, auch das gesamte Fahrwerk sollte betrachtet werden. Denn grade das Fahrwerk in seiner Gesamtheit ist dazu da, den dauerhaften Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn zu gewährleisten. Solltest du beim Fahren bemerken, dass sich das Fahrgefühl verschlechtert hat, solltest du möglichst zeitnah eine Werkstatt aufsuchen.
Stoßdämpfer kaufen.
Wenn man neue Stoßdämpfer benötigt, stellt man sehr schnell fest, dass es mehr als nur eine Standard Technik gibt. Herkömmlich unterscheidet man zwischen Gasdruck- und Ölstoßdämpfern. Besonders in den 1950er wurden fast ausschließlich Öldämpfer serienmäßig verbaut. Das Problem bei diesen war allerdings, dass diese zu einem Aufschäumen des Öls führten. Dies wiederum resultierte in eine 35 % Minderung der Dämpfkraft. Des Weiteren sind 10 % Gas im Dämpferöl molekular gebunden.
Um den entgegenzuwirken haben Namenhafte Hersteller wir BILSTEIN eine andere Technik entwickelt. Der Gasdruckdämpfer wurde geboren. Dieser ermöglicht eine konstante Belastung und eine zuverlässige Dämpfung. Serienmäßig wurde diese bei Mercedes-Benz 1957 eingeführt und hat sich in der heutigen Zeit fest etabliert.
Abschließend lässt sich festhalten, dass Stoßdämpfer sicherheitsrelevant beim Fahren sind und möglichst paarweise ausgewechselt werden sollten. Des Weiteren sollten grade bei Stoßdämpfer nicht gespart werden. Denn man zahlt am Ende sonst nicht 150€ für günstige Stoßdämpfer, sondern mit dem Leben.